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Extrem im Netz

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Extrem im Netz

Ein Leben ohne Internet: Für viele von uns ist das undenkbar. Innerhalb weniger Jahre hat das Netz unsere Welt extrem verändert. Die guten Seiten und die schlechten trennt dabei oft nur ein Klick.

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Offline - nein danke!

Ein Leben ohne Internet?

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Stellen wir uns vor, wir könnten das Internet nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzen: Was würde uns dabei am meisten fehlen?

Ich mache den Selbsttest. Wofür nutze ich das Netz vor allem?

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Handy, Tablet, Laptop: Wir sind (fast) immer „ON“.
Genauso wie (fast) alle anderen.

Wie viele Freunde, Follower und Likes habe ich? Was stelle ich nicht ins Netz? Warum nicht? Und was erlebe ich online?

"Truth be told" heißt die neue klicksafe-Videoreihe.

Mein Leben online … Wie ist das?

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Alle Bereiche unseres Lebens gibt es auch digital. Informationen verbreiten sich blitzschnell über das Netz. Einen großen Teil des heutigen Weltwissens können wir jederzeit, kostenlos und überall mobil abrufen. Und allem voran ist das Internet ein Riesen-Wirtschaftsmotor.

Wie kommuniziere ich: Vor allem noch auf dem direkten, persönlichen Weg? Oder  mehr übers Handy, WhatsApp, Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat?
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Krass!

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Im Netz gibt es alles: auch süße Baby- und private Urlaubsfotos, Pornos, gefilmte Saufgelage, Hetze von Rechtsextremen und Islamisten, schräge YouTube-Videos und ohne Ende Promi-Tratsch- und Klatsch. Um aufzufallen und Likes zu bekommen, sind oft alle Mittel recht.

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Die beliebtesten Youtuber in Deutschland

Gronkh, 3.962 Mio. / 1.68.000.000 Views
Freekickerz, 3.515 Mio. , 833.8000 Views
Kontor.TV, 3.423 Mio. / 3.160.000.000 Views
YTITTY, 3.160 Mio. / 724.000.000 Views
ApeCrime 3.017 Mio. / 604.100.000 Views
LeFloid, 2.837 Mio. / 417.800.000 Views
BibisBeautyPalace, 2.791 Mio. / 579.300.000 Views
Majestic Casul 2.733 Mio. / 921.800.000 Views
Dner, 2.481 Mio. / 708.800.000 Views
Dagi Bee, 2.461 Mio. / 400.300.000 Views

(Quelle: wikia)

Von 0 auf 1 Milliarde YouTube-Aufrufe

Adele: “Hello” (2016) in 87 Tagen 

Psy: “Gangnam Style” (2012) in 158 Tagen
Taylor Swift: “Blank Space” (2013) in 238 Tagen
(Quelle: Heise / dpa)

Die meisten Freunde bei Facebook

Cristiano Ronaldo, 109 Mio.

Shakira, 104 Mio

Vin Diesel, 97 Mio.

Quelle: Facebook, Stand Februar 2016

Die meisten Follower bei Instagram

Taylor Swift 62,32 Mio.
Selina Gomez 60,15 Mio.

Kim Kardashian 57,32 Mio.

Quelle: Statista, Stand Februar 2016

Die meisten Follower bei Twitter

Katy Perry, 81,11 Mio.
Justin Bieber 73,73 Mio.

Taylor Swift 69,59 Mio.

Quelle: Statista, Stand Februar 2016

Suchanfragen bei Google in Deutschland

Die häufigsten „Was“- und „Wie“-Fragen 2015
- Was koche ich heute?
- Was ist Pegida?
- Was kostet ein Brief?
- Wie ist meine IP?
- Wie spät ist es? 
- Wie wird das Wetter?

Am häufigsten gesuchte Personen (2015, national)
- Helene Fischer
- Michael Schumacher
- Daniela Katzenberger

(Quelle: Google Trends)

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Übervernetzt

Matthias Horx (geboren 1955 in Düsseldorf) gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Nach einer Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.
Matthias Horx (geboren 1955 in Düsseldorf) gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Nach einer Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.
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Digitaler Stress: Wir sind „überreizt und übervernetzt“ sagt Deutschlands einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. Zum Safer Internet Day hat er klicksafe ein Interview gegeben.  


Die Stimmung im Land und in den Medien ist aufgeladen – auch online sorgen Hassbotschaften, Überwachung, Sexting für Unruhe: „Extrem im Netz“ lautet das Schwerpunktthema zum diesjährigen Safer Internet Day. Läuft unsere Kommunikation im Netz gerade aus dem Ruder?

Matthias Horx: Das kann man so sagen. Das Internet hat, zumindest in seinem direkt-kommunikativen Teil, sein revolutionäres Versprechen nicht gehalten, es hat uns, die wir damit aufgewachsen sind, bitter entäuscht. Was wir lange nicht verstanden haben: Es reflektiert eben auch die bösen, die niederträchtigen Interessen der Menschen, verstärkt die hysterischen Züge. Für unsichere Menschen funktioniert es wie eine Art Verstärker für ihre schlechte Laune oder ihren Hass. Für narzistische Menschen ist es ein Selbstdarstellungs-Instrument, in dem man grenzenlos Aufmerksamkeit generieren kann - scheinbar. Das soziale Internet ist eine Art Amoklandschaft für Emotionen geworden, und das verdirbt und vergiftet inzwischen auch wichtige gesellschaftliche Debatten.


Hauptsache auffallen, lautet die Devise im Internet. Klickzahlen, Follower und Likes sind die Währung. Inwiefern überträgt sich unsere Online-Kommunikation auch auf unser Leben offline?


Matthias Horx: Wenn wir rund um die Uhr bedingungslos im Netz präsent sind, macht uns das auf eine spezifische Weise nervös und unsicher. Weil wir zwar in einem Meer von Impulsen “baden", uns aber keiner dieser “links” wirklich sicher sein können. Menschen sind Bindungs- und Beziehungswesen, und das Netz SIMULIERT erst einmal diese Bindungen, lässt uns dann aber im Regen stehen. Es ist wie mit Light-Zigaretten oder anderen Ersatzstoffen: Man bekommt nicht das Reale, und dann muss man zu immer höheren Dosen greifen… Es ist einfach ein Suchtproblem. Das soziale Netz gibt uns leere Informationen, es scheint uns eine Möglichkeit zu geben, unseren Wirksamkeits-Radius auszudehnen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Wir können flirten, ohne dass es “gefährlich” wird. Wir können Hass artikulieren, ohne eins auf die Fresse zu kriegen. Aber dabei verlernen wir im Grunde das Flirten, und wie es wirklich ist, Gewalt auszuüben. Wir züchten intrinsische Feigheit. Und wir wissen nie, wem wir vertrauen können. Dagegen hilft nur: Zurück in den meatspace! Mit einem analogen Blick und einer realen Umarmung kann man eben immer noch viel mehr sagen als mit 100.000 Likes.


Was meinen Sie, wenn Sie sagen, wir seien heute „übervernetzt“? Wird unser Umgang mit dem Internet noch „extremer“?

Matthias Horx: Nein, es gibt eine klare Gegenbewegung, wir stehen vor einer "Digitalen Revision”. Wir lernen langsam und mühsam, balanciert mit den Möglichkeiten der kommunikativen Vernetzung umzugehen. Dazu gehört: Hin und wieder digitale Diät, sich nicht dauernd stören lassen, Erreichbarkeit dosieren, klar kommunizieren, Regeln einhalten - früher hieß das “ Nettiquette". Vielleicht ist es auch ganz normal, dass Technologien immer erst eine “Katastrophen- und Erlernenszeit” brauchen, am Anfang des Auto- und Flugverkehrs gab es auch bizarr viele Unfälle. Aber irgendwann lernen wir den balancierten Umgang, wir “zähmen” die Technologie durch andere soziale Verhaltensmuster. Wir nennen das auch den OMLINE-Effekt. Die Meditations-Silbe OM statt des ewigen ON!


Ein Blick in die Zukunft: Der Safer Internet Day: 2026. Was wird dann möglicherweise ein passendes Schwerpunkt-Thema sein?

Matthias Horx: Vielleicht ähnelt der Tag dann eher einer heutigen Modellbahn-Messe. Viele ältere Leute, die sich nostalgisch an die guten, alten, aufgeregten Zeiten erinnern...

Interview: Stephan Tarnow















Matthias Horx (geboren 1955 in Düsseldorf) gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Nach einer Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.
Matthias Horx (geboren 1955 in Düsseldorf) gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Nach einer Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.
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Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. So heißt es oft. Doch soll das Netz überhaupt „von oben“ reguliert werden? Und wer hat im Blick, was knapp vier Milliarden User weltweit veröffentlichen?

Immer wieder wird das Internet mit dem Regenwald verglichen: Unüberschaubar, nicht regierbar! Cyberkriminalität, Hasskommentare, Onlinespionage: Freiwillige Selbstkontrollen allein reichen hier nicht aus.

Will ich mich damit abfinden? Was ist mein Beitrag, das Internet „besser“ zu machen?
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Bundesjustizminister Heiko Maas zur Gründung der Taskforce: „Fremdenfeindliche und rassistische Hassbotschaften, die gegen Strafgesetze verstoßen, müssen schneller und umfassender aus dem Netz verschwinden. Die Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende, geschmacklose und hässliche Äußerungen. Das gehört zu unserer streitbaren Demokratie. Klar ist aber: Die Grenze ist dort erreicht, wo es um Gewaltaufrufe oder um Angriffe auf die Menschenwürde geht, die als Volksverhetzung strafbar sind. Wir dürfen den geistigen Brandstiftern nicht das Feld überlassen – weder auf der Straße noch im Netz."
Bundesjustizminister Heiko Maas zur Gründung der Taskforce: „Fremdenfeindliche und rassistische Hassbotschaften, die gegen Strafgesetze verstoßen, müssen schneller und umfassender aus dem Netz verschwinden. Die Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende, geschmacklose und hässliche Äußerungen. Das gehört zu unserer streitbaren Demokratie. Klar ist aber: Die Grenze ist dort erreicht, wo es um Gewaltaufrufe oder um Angriffe auf die Menschenwürde geht, die als Volksverhetzung strafbar sind. Wir dürfen den geistigen Brandstiftern nicht das Feld überlassen – weder auf der Straße noch im Netz."
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Taskforce gegen Hassbotschaften

Seit Mitte des letzten Jahres gibt es immer mehr Hassbotschaften im Netz. Kritik wurde dabei auch an den Betreibern der Internetplattformen wie Facebook laut, die zum Beispiel fremdenfeindliche Kommentare lange nicht löschten. Deshalb richtete Bundesjustizminister Heiko Maas im September die Task Force „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“ ein, an neben Vertretern von Facebook, Google auch zivilgesellschaftliche Organisationen wie klicksafe, eco – Verband der Internetwirtschaft e.V., die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), jugendschutz.net, die Amadeu-Antonio-Stiftung (Netz gegen Nazis) sowie der Verein „Gesicht zeigen!“ beteiligt sind.

Gefordert wird, dass die Nutzer sozialer Plattformen auf anwenderfreundliche Melde-Tools zurückgreifen können sollen. Zudem wird bei der Überprüfung von Hassbotschaften künftig deutsches Recht gelten und rechtswidrige Inhalte sollen nach 24 Stunden gelöscht werden.

Inzwischen hat Facebook die europäische „Initiative für Zivicourage Online“ ins Leben gerufen, um Hassreden und Extremismus im Netz zu bekämpfen. Mit einem rund 100-köpfigen Team wird Facebook künftig von Deutschland aus auch aktiv gegen Hasskommentare im Netz vorgehen.
Bundesjustizminister Heiko Maas zur Gründung der Taskforce: „Fremdenfeindliche und rassistische Hassbotschaften, die gegen Strafgesetze verstoßen, müssen schneller und umfassender aus dem Netz verschwinden. Die Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende, geschmacklose und hässliche Äußerungen. Das gehört zu unserer streitbaren Demokratie. Klar ist aber: Die Grenze ist dort erreicht, wo es um Gewaltaufrufe oder um Angriffe auf die Menschenwürde geht, die als Volksverhetzung strafbar sind. Wir dürfen den geistigen Brandstiftern nicht das Feld überlassen – weder auf der Straße noch im Netz."
Bundesjustizminister Heiko Maas zur Gründung der Taskforce: „Fremdenfeindliche und rassistische Hassbotschaften, die gegen Strafgesetze verstoßen, müssen schneller und umfassender aus dem Netz verschwinden. Die Meinungsfreiheit schützt auch abstoßende, geschmacklose und hässliche Äußerungen. Das gehört zu unserer streitbaren Demokratie. Klar ist aber: Die Grenze ist dort erreicht, wo es um Gewaltaufrufe oder um Angriffe auf die Menschenwürde geht, die als Volksverhetzung strafbar sind. Wir dürfen den geistigen Brandstiftern nicht das Feld überlassen – weder auf der Straße noch im Netz."
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Für ihre Aktion #NoHateSpeech-Aktion bekommt die Landeszentrale für Medien NRW (LfM) viel Zuspruch. Die Videos zur Kampagne wurden vom TV-Lernsender nrwision produziert.

Der LfM-Appell: „Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Hetze dürfen auch im Internet keinen Raum finden. Diffamierungen sind zu verurteilen und dürfen nicht heruntergespielt oder verharmlost werden. Hasserfüllte Kampagnen im Netz sind Katalysator realer Gewalt. Gerade die aktuellen politischen Debatten und Geschehnisse rund um die Flüchtlingssituation zeigen, dass Hatespeech und reale Gewalt oft nah beieinander liegen."
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Zu extrem im Netz

Der beste Schutz im Netz ist: sich schlau machen. Und wissen, was man tut. Denken bevor man postet. Privates privat halten. Und das Netz nicht einfach denen überlassen, die es missbrauchen: Hatern, Datendieben, Extremisten … Es ist unser Internet.

Wie sichere ich meine Daten? Was tun bei Cybermobbing? Sexting, worauf muss ich achten? Wie reagiere ich auf Extremismus im Netz? Antworten darauf finde ich auch im Netz, unter anderem bei klicksafe.de.
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Schwerpunktthema Cybermobbing

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Schlecht über andere reden, das gab es schon immer. Doch heute werden Boshaftigkeiten und Beleidigungen immer öfter oft auch online verschickt. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen (38%) sagen, dass jemand aus ihrem Bekanntenkreis schon mal im Netz beziehungsweise über das Handy fertiggemacht wurde. 14% der befragten Kinder und Jugendlichen geben an, dass man von ihnen bereits ohne Erlaubnis peinliche Fotos und Videos ins Internet gestellt hat. 17% der zwölf- bis 18-Jährigen berichten, auch über sie sei online bereits Falsches oder Boshaftes behauptet worden (Quelle: JIM-Studie 2014).
 
Ist doch nur ein Spaß?!

Klar, nicht jeder böser Kommentar im Netz ist ja gleich Mobbing... Also kein Problem? Von denen, die Gemeinheiten über andere verbreiten und denen, die – manchmal auch ohne darüber nachzudenken – einfach mitmachen, wird das Ganze meist heruntergespielt. Dann heißt es: „Ist doch nur Spaß…“ und „Über jeden wird doch Mal hergezogen…“ Das Netz macht es ihnen leicht. Hier kann man sich über andere lustig machen und trotzdem anonym bleiben. Die, die über WhatsApp, Facebook und Co. ausgeschlossen und bloßgestellt und manchmal sogar bedroht werden, stecken das hingegen meist nicht so leicht weg. Anders als früher hört das Mobbing nicht in der Schule, in der Uni oder am Arbeitsplatz auf. Das Handy und das Internet sind immer auf Empfang. Egal wo, egal wann: Es ist wie ein Dauerfeuer. Und es ist schwer, da allein rauszukommen. „Zögert nicht. Lasst euch helfen“, lautet deshalb die zentrale Antwort für die Opfer von Cybermobbing. Auch die von Jugendlichen für Jugendliche entwickelte, neue Cyber-Mobbing-Erste-Hilfe-App von klicksafe macht den Betroffenen entsprechend Mut und gibt ihnen Tipps wo sie Hilfe finden und wie sie gegen die persönlichen Beleidigungen im Netz vorgehen können.
 
 
 Wenn die Hemmschwelle aussetzt …

Gemeinheiten, Hass, Rassismus und Shitstorms: Das Internet ist voll davon. Strafrechtlich verfolgt werden solche Ausfälle aber nur selten. Was haben die, die hier heftig austeilen, also schon zu verlieren? Im Netz scheint die Grundregel nicht zu gelten, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung da aufhört, wo andere beleidigt und bedroht werden. Versteckt hinter Pseudonymen und in geschlossenen Gruppen ist man für das vermeintliche Opfer der Attacke nicht sichtbar. Die Hemmschwelle sinkt, und so heißt es: Einfach mal richtig vom Leder ziehen. Was ist schon dabei…?! Bei der Kommunikation im Internet fehle es oft an Mitgefühl, an „digitaler Empathie“, sagt Prof. Dr. Dirk Heckmann, Experte für Internetrecht von der Universität Passau. Auch die US-Soziologin Sherry Turkle ist überzeugt, dass die zunehmende Online-Kommunikation Auswirkungen darauf habe, wie wir insgesamt miteinander umgehen. „Die Menschen sind so hektisch dabei, sich mit so vielen zu verbinden, dass sie verlernen, sich zu unterhalten. Eine persönliche Unterhaltung findet in Echtzeit statt: Man kann nicht steuern, was passiert. Als Psychologin weiß ich, dass das Gespräch der Schlüssel zur Empathie ist“, sagt sie in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (30.1.2016). Mit großer Sorge beobachte sie, wie die Empathie-Fähigkeit gerade bei jungen Leuten zunehmend sinke.
 


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Über Mobbing muss gesprochen werden. Dafür sorgt auch der neue Kinofilm von Emilia Schüle („Tod den Hippies – Es lebe der Punk“, „Freche Mädchen“) und Jannik Schümann („Mein Sohn Helen“, „Spieltrieb“). "LenaLove" ist ein Thriller und eine Lovestory.

Erzählt wird die Geschichte von Lena, die in einer schicken Vorstadtsiedlung lebt und sich dort zunehmend unverstanden fühlt. In Tim findet sie einen Seelenverwandten. Doch als sie wenig später ihrem neuen Chatfreund Noah ihr Herz ausschüttet, nimmt die Geschichte ihren eigenen Lauf.
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Emilia Schüle

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Tipp: Mobber sperren


Die meisten verantwortlichen Diensteanbieter geben dir die Möglichkeit, jemanden, der sich schlecht verhält, zu sperren oder zu melden. Nutze diese Features, damit dich der Mobber nicht weiter belästigen kann. Wenn das nichts bringt, lege dir ein neues Profil/eine neue Handynummer oder eine neue Mail-Adresse zu.

Tipp: Antworte nicht

Reagiere nicht auf beleidigende oder unangenehme Nachrichten, auch wenn es dir schwerfällt. Ansonsten droht die Gefahr, dass sich die Beleidigungen bzw. Mobbing-Attacken immer weiter hochschaukeln. Das bedeutet aber nicht, dass man dem erlebten Cybermobbing nur tatenlos zuschauen sollte.

Tipp: Sichere Beweise

Lerne, wie du Kopien von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Online-Gesprächen machst . Sie werden dir helfen, anderen zu zeigen, was passiert ist, und können helfen, deinen Peiniger zu ermitteln (z.B. an deiner Schule, bei deinem Mobilfunkanbieter, deinem Internetanbieter oder sogar der Polizei).

Tipp: Rede darüber

Wenn du oder jemand, den du kennst, im Internet oder über Handy eingeschüchtert oder schikaniert wird, musst du damit nicht alleine umgehen.

Um Hilfe zu bekommen, wende dich an:

... einen Erwachsenen, dem du vertraust, der dir dabei helfen kann, über den Fall am richtigen Ort zu berichten
... die Nummer gegen Kummer, und schildere dein Problem: 0800/1110333
... den Service-Anbieter, über den du gemobbt wirst (Internet, Handy)
... deine Schule: Dein (Vertrauens-)Lehrer kann dich unterstützen und kann die Person, die dich mobbt, zur Rede stellen
... die Polizei, wenn das Cybermobbing ernst ist.
Schau nicht einfach zu, wenn du merkst, dass jemand gemobbt wird, sondern unterstütze das Opfer, und berichte über das Cybermobbing. Denn wie würdest du dich fühlen, wenn dir keiner helfen würde?

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Rund jeder dritte Jugendliche (33 Prozent) hat online schon einmal Nacktbilder geschickt bekommen. Sechs Prozent der Jugendlichen kennen persönlich jemanden, der oder die mit solchen Fotos schon einmal erpresst wurde. So die Ergebnisse einer Studie von Safer Internet.at 2015 in Österreich.

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Tipp: Vertrauen ist das A und O

Bevor du erotische Selfies schießt, frag dich, ob du der Person, der du die Bilder schickst, vertrauen kannst. Denk daran, dass ihr euch heute super versteht, es aber nach dem nächsten Krach ganz anders zwischen euch aussehen kann. Und was dann mit den Bildern passiert, ist nicht sicher.

Tipp: „Sexy“ oder „slutty“

Der Grat zwischen „sexy” und „billig” ist schmal. Überleg dir deshalb, wie dein Bild deim Betrachter ankommt.

Tipp: Zum Bauchgefühl stehen

Wenn dein Partner/deine Partnerin dich drängt, ganz nach dem Motto „wenn du mich liebst, dann machst du das für mich”, dann frag dich, ob du das möchtest. Wenn das nicht der Fall ist, musst du in keinem Fall dem Drängen deines Partners nachgeben, denn das ist Nötigung und strafbar! Steh zu deinem Bauchgefühl und sag NEIN!

Tipp: Sextings nicht weiterleiten

Wenn du selbst erotische Fotos/Videos zugeschickt bekommst, dann sende sie auf keinen Fall weiter und lösche sie von deinem Smartphone! Du machst dich sonst strafbar, weil du das Recht am eigenen Bild der abgebildeten Person verletzt.

Tipp: Wenn es daneben gegangen ist


Bilder, die nur für dich und deinen Schatz gedacht waren, sind auf einmal in den Händen anderer? Du fühlst dich bloßgestellt und weißt nicht, was du machen sollst? Du kannst anonym und kostenlos über dein Problem mit der Nummer gegen Kummer reden oder eine Mail schreiben. Tipps, was du konkret machen kannst, findest du auch im Bereich Was tun wenn´s passiert ist? Wichtig: Lass den Kopf nicht hängen!

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Plattform für Extremisten

Rechts oder Links - Extremisten verfolgen im Netz klare Ziele
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Extremisten verfolgen in der Regel klare Ziele. Und um ihre demokratiefeindlichen und oft menschenverachtenden Ideen zu verbreiten, ist das Internet bestens geeignet. Um neue Anhänger zu gewinnen, nutzen sie vor allem die zahlreichen Social-Media-Angebote. Denn bei Facebook, WhatsApp, YouTube, Twitter & Co. finden sie genau die jungen Leute, die sie erreichen wollen. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sind oft auf der Suche nach Antworten, was ihre Identität, Zugehörigkeit, Überzeugungen und ihren Glauben betrifft.

Sich auflehnen? Eine radikale Haltung vertreten? Sich Gruppierungen anschließen, die für etwas stehen, die Abenteuer und Aufregung versprechen. Das klingt für viele erst einmal verlockend. Meistens wird die Radikalisierung von Jugendlichen nicht durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst. Vielmehr ist es ein Prozess, bei dem sie immer mehr in eine extremistische Szene hineingezogen werden. Gerade in jüngster Zeit sorgen islamistische Anwerber-Videos und rechte Hetze im Netz immer wieder für Schlagzeilen. Nicht nur in Deutschland, auch international sind die Videos, Posts und Kommentare mit extremistischen Inhalten inzwischen ein Problem, das sowohl von breiten Teilen der Bevölkerung als auch der Politik, den Jugendschützern, und den Medien sehr ernst genommen wird. Alle sind aufgerufen, der rechten und islamistischen Propaganda im Netz entgegen zu treten.


Rechtsextremismus - Subtiler Rassismus und offene Hetze

Rechtextreme nutzen YouTube-Videos, Facebook-Profile und Online-Events, um junge User zu ködern. Spaß und Unterhaltung sind dabei verknüpft mit rechtsextremen Botschaften. Viele Angebote sind stylish und geben sich einen rebellischen Anstrich. Zum Beispiel die "Identitären". Sie tarnen sich mit Slogans wie "Null Prozent Rassismus", die rechtsextreme Ausrichtung ist zunächst nicht zu erkennen. Parallel verbreiten Neonazi-Gruppen offen menschenverachtende Hetze und rufen zur Gewalt gegen Juden, Muslime, Sinti, Roma und Homosexuelle auf.

Nicht immer ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass hinter gut gemachten, zeitgemäßen Seiten rechtsextreme Inhalte stehen. Viele Webauftritte von Rechtsextremen sind betont harmlos. Sympathisch daherkommende junge Frauen und junge Männer werben z. B. für „mehr Demokratie“. Insbesondere parteilich organisierte Rechtsextreme geben sich oft bürgernah, ansprechbar und integer.

Auch mit Musikvideos, hämisch kommentierenden Memes (Bild-Text-Collagen) und verbreiteten Nachrichten über „Ausländergewalt“ sorgen Rechtsextreme im Netz dafür, die fremdenfeindliche Stimmung im Land anzuheizen. Flüchtlinge wurden als kriminelle, gewalttätige, bedrohliche "Schmarotzer" dargestellt, Gewaltphantasien geäußert und Attacken auf Asylunterkünfte gutgeheißen.

Wie anschlussfähig rechtsextreme Agitation an gesellschaftliche Debatten ist, zeigen die jüngsten Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte. Auf rechtsextremen Facebook-Seiten wie "Nein zum Heim" finden sich auch hunderte Statements szenefremder Personen, welche die Beiträge der Neonazis unterstützen oder gar verstärken.

Auszüge aus „Rechtsextremismus online – beobachten und nachhaltig bekämpfen“ (2015) von jugendschutz.net.
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Jedes Wort ein Treffer

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Tipp: Sich selbst im Mitmachnetz klar positionieren!

Neonazis diskutieren in Foren, Gästebüchern, Chats aufs Videoplattformen und in Sozialen Netzwerken über sozialpolitische Themen oder den Nationalsozialismus. Dabei geht es ihnen jedoch nicht um einen konstruktiven Austausch, sondern um die - oft geschickt getarnte - Verbreitung ihrer Propaganda. Sie schüren den Hass auf Minderheiten, streuen geschichtsklitternde Thesen oder halten rechtsextreme Werte wie die Rassenreinheit hoch. Hier gilt es, etwas entgegenzusetzen und die rechtsextreme Propaganda mit faktischen Argumenten als falsch und menschenverachtend zu entlarven. Gleichzeitig signalisiert jede Gegenrede: Neonazis sind hier nicht geduldet!

Tipp: Mit Webprojekten gegen Neonazis im Netz

Ein einfacher und öffentlich sichtbarer Weg, Stellung für Toleranz und Demokratie zu beziehen, ist das Verwenden von Webbannern auf eigenen Websites, Profilen in Communitys oder eingerichteten Kanälen auf Videoplattformen. Hierdurch wird jedem Besucher auf den ersten Blick deutlich: Hass und Intoleranz werden hier nicht akzeptiert. Viele Internetcommunitys haben in ihre Portale bereits antirassistische Banner integriert. Es existieren viele Gruppen oder Profile, denen jeder User beitreten und somit seine Unterstützung signalisieren kann. Je mehr User sich offen für Toleranz und gegen Hass und Diskriminierung positionieren, desto kleiner wird der Raum für rechtsextreme Propaganda und menschenverachtende Hetze.

Tipp: Fakten kennen

Wer sich der Auseinandersetzung mit Vertretern rechtsorientierter oder menschenfeindlicher Ansichten stellt, sollte mit Fakten vertraut sein. Gerade in den Themenfeldern, um die es in rechtsextremen Postings immer wieder geht, z. B. Zuwanderung, Holocaust, Kriminalitätsstatistiken von Ausländern, ist Faktensicherheit eine Notwendigkeit. Die Gegenrede sollte außerdem sachlich und genau durchdacht sein. Dazu gehört auch, beim Meinungsäußerer genau nachzufragen und Verallgemeinerungen anzusprechen. Spontane und emotionale Reaktionen oder Beschimpfungen gegen menschenverachtende Äußerungen können das Gegenüber weiter anstacheln und somit das eigentliche Ziel verfehlen: rechtsextreme Hassreden sachlich, ruhig und argumentativ zu bekämpfen.

Tipp: Solidarität mit den Opfern

Wenn im Netz jemand durch Rechtsextreme beleidigt oder angegriffen wird, ist es für die Betroffenen sehr hilfreich, wenn sich andere User für sie einsetzen. Beim Antworten auf rechtsextreme Sprüche oder Bilder geht es auch darum, für andere einzustehen. Man sollte sich bewusst machen, dass es neben denen, die sich aktiv beteiligen – die „posten“, „liken“, „sharen“ und kommentieren – auch immer die gibt, die schweigend mitlesen. Daher haben Beiträge schnell eine Signalwirkung, gerade wenn es darum geht, offen Solidarität zu zeigen, wenn jemand beleidigt oder verleumdet wird oder wenn gegen Minderheiten gehetzt wird. Mehrere Soziale Netzwerke sprechen sich in der gemeinsamen Kampagne "Soziale Netzwerke gegen Nazis" gegen Hass auf ihrer Plattform aus.

Tipp: Identität schützen

Die Gegenrede mit dem eigenen Klarnamen in einem Blog-Thread oder auf einem rechtsextremen Gruppenprofil im Sozialen Netzwerk ist eine zweischneidige Angelegenheit. Es ist wichtig, sich als Verfechter von Toleranz und Achtung zu positionieren. Andererseits gehören Diffamierung und Online-Outing mit Namen und Adresse im Kampf rechts gegen links im Web dazu.
Wer sich unsicher ist, sich bedroht fühlt oder zweifelhafte Diskussionen verstrickt wird, sollte die Aktivität abbrechen und den fraglichen User evtl. beim Betreiber der Webseite melden. Grundsätzlich sollte man darauf achten, was man veröffentlicht, und sorgsam mit den Sicherheitseinstellungen umgehen - etwa das Profil nur für Freunde sichtbar machen.

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Erlaubt ist, was gefällt. So funktioniert das Netz. Um aufzufallen, ist kein Post zu doof und keine Challenge zu hart. Wer viele Klicks und Likes hat, muss ja was richtig machen … Oder?

Nein! Vieles, was im Netz zu sehen und zu hören ist, gehört da nicht hin. Wann müssen Beiträge gemeldet und von den Internetanbietern gelöscht werden?

Und: Wo sind meine Grenzen im Internet? An welcher Stelle sage ich: „Bis hier hin und nicht weiter“?
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Statement von Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka

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